Während des Ersten Weltkrieges haben Frauen mit sehr viel Enthusiasmus begonnen, die Aufgaben der Männer, die nun in den Krieg gezogen waren, zu übernehmen. Sie traten in Dienstleistungsbereiche der Armee ein, sie wickelten die Familiengeschäfte ab und die wenigen, die qualifiziert und beruflich ausgebildet waren wie Ärztinnen und Rechtsanwältinnen, übernahmen den Vorsitz von Gemeinschaften und Gemeinden. Gleichzeitig haben sie den Wert und die Vorteile eines Netzwerkes zu schätzen gelernt.
Zu dieser Zeit waren bereits männliche Serviceclubs bekannt. Rotary wurde 1905 und Lions 1917 gegründet. Es gab professionelle Clubgründer in den USA. Einer von ihnen war Stuart Morrow. 1921 hatte sich Mr. Morrow in Oakland/Kalifornien mit der Leitung einer Sekretärinnenschule verabredet, um wieder einen neuen Club zu gründen. Als er dorthin kam, war der erwartete Leiter dieser Schule eine Leiterin, Adelaide Goddard. Das Ergebnis des langen Gesprächs war die Entscheidung, einen weiblichen Serviceclub zu gründen: Soroptimist International. Am 3. Oktober 1921 wurde in Oakland, Kalifornien der erste Soroptimist Club gechartert. Der Name "Soroptimist" kommt von den zwei lateinischen Begriffen "sorores = Schwestern" und "optimae = beste", also "die besten Schwestern". Nach weiteren Clubgründungen wurden 1928 die ersten beiden Föderationen Amerika und Europa gegründet. 1934, inmitten der tiefen Depression, organisierten Soroptimistinnen aus 13 Ländern, unbeirrt der Tatsache, dass Frauen in der weltweiten Wirtschaft immer weniger Möglichkeiten hatten, eine internationale Versammlung in Paris. Hier wurde entschieden, dass eine dritte Föderation gebildet werden sollte, die dann Großbritannien und Irland beinhaltete.
Am 3. Oktober 2021 feierts Soroptimist International seinen 100. Jahrestag. Die Mitglieder nahmen dieses Jubiläum zum Anlass, nochmals ihre Verpflichtung zu bekräftigen, sich für den Weltfrieden und die internationale Verständigung einzusetzen. Die SI Mitglieder verstehen sich als eine weltweite Stimme für Frauen und engaieren sich für das Bewusstmachen, das Bekennen und das Bewegen in den folgenden Bereichen: