Am Mittwoch, 27. November 2024, von 10 bis 14 Uhr machen der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. (SkF) Amberg und der Soroptimist International (SI) Club Amberg-Sulzbach auf das Thema Gewalt gegen Frauen aufmerksam. Insgesamt 155 Paar orange leuchtende Frauenschuhe werden an diesem Tag auf dem Amberger Marktplatz aufgestellt. Die Schuhe stehen stellvertretend für die 155 Frauen, die im Jahr 2023 in Deutschland durch ihren aktuellen oder ehemaligen Partner getötet wurden. Zusätzlich symbolisieren orangefarbene Kinderschuhe die in Mitleidenschaft gezogenen Kinder und Jugendlichen.
Mit dieser Aktion beteiligen sich die beiden Gruppen am internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, der jährlich am 25. November stattfindet und unter dem Titel „Orange Day“ bekannt geworden ist. Ziel ist es, in der Öffentlichkeit das Bewusstsein dafür zu wecken, dass noch immer zahlreiche Frauen der Gewalt ihrer Ehemänner, Lebensgefährten oder Expartner ausgesetzt sind und dies zum Teil sogar mit ihrem Leben bezahlen. „Jedes dieser Opfer ist eines zu viel“, betonen die Verantwortlichen dieses Projekts, SkF-Vorsitzende Marianne Gutwein und SI-Clubpräsidentin Heidi Heckmann.
Sie und ihre Mitstreiterinnen werden am 27. November auf dem Marktplatz stehen, Informationsmaterial sowie Mandarinen an die Passantinnen und Passanten verteilen und über die Hintergrund dieser Aktion informieren. Leider ist es so, dass in Deutschland ist jede vierte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von physischer oder sexualisierter Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner betroffen ist. Freilich hat Gewalt gegen Frauen viele Gesichter. Sie äußert sich nicht nur durch Schläge, sondern genauso auch durch Bedrohungen, Beschimpfungen, Belästigungen und extreme Kontrolle, um nur einige Beispiele zu nennen.
Dabei können Frauen jeden Alters und jeder sozialen Schicht zu Hause, in der Öffentlichkeit, am Arbeitsplatz, online oder andernorts Gewalt erleben. Häusliche Gewalt entwickelt sich oftmals schleichend und erscheint als eine Art Spirale, in der sich die Betroffenen zunehmend gefangen fühlen und keinen Ausweg mehr sehen. Für sie und alle anderen Betroffenen ist in Amberg der SkF der richtige Ansprechpartner und unter der Rufnummer 09621/22200 rund um die Uhr erreichbar. Die Mitarbeiterinnen hören zu, informieren und bieten einen geschützten Ort. Und sie unterstützen die Frauen bei ihrem ersten Schritt in ein gewaltfreies Leben – egal, welcher Nationalität und Konfession diese angehören.