Im vergangenen Jahr sind so viele Menschen wie noch nie in Deutschland Opfer häuslicher Gewalt geworden. Darauf hat das Bundeskriminalamt in einer vor kurzem veröffentlichen Statistik aufmerksam gemacht. Was dabei ebenso deutlich wird: Die Übergriffe gehen in den meisten Fällen von Partnern oder Expartnern aus und vor allem Frauen sind in hohem Maße betroffen. Umso wichtiger ist es für sie, zu wissen, wo sie schnell und unbürokratisch Beratung und Unterstützung erhalten können. Darum hat der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Amberg vor einigen Jahren ein Notruftelefon mit der Nummer 09621/22200 eingerichtet, unter der sie umgehend Hilfe bekommen.
Gemeinsam übergaben (v.l.n.r.) Susan Batten-Seidl (SI-Club Amberg-Sulzbach), Julia Möbus (SI und Sozialdienst katholischer Frauen), Marianne Gutwein (Vorsitzende SkF), Heidi Heckmann (Präsidentin SI-Club AS) sowie (v.r.n.l.) Marion Walter (SI) und Andrea Graf (Geschäftsführerin SkF) die ersten Lesezeichen an die Leiterin der Stadtbibliothek Amberg Bettina Weisheit (3.v.r.).
An sieben Tagen in der Woche und zu jeder Tageszeit können Frauen dort anrufen, um mit geschulten Ansprechpartnerinnen über ihre Ängste und Nöte zu sprechen. Egal, ob es bei dieser Erstberatung bleibt, sie sich weiterhin begleiten lassen oder Unterschlupf im angegliederten Frauenhaus des Sozialdienstes suchen, alle Frauen sind hier willkommen. Da diesem Entschluss nicht selten ein längerer Prozess vorausgeht, der irgendwann einmal einen Gipfel erreicht, ist es wichtig, die Notrufnummer für den Bedarfsfall immer parat zu haben. Dafür wurden in Zusammenarbeit mit dem Soroptimist-Club Amberg jetzt neue Lesezeichen entwickelt.
Die Merkblättchen gehen auf eine Idee von Clubmitglied Susan Batten-Seidl zurück, die aus Anlass ihres runden Geburtstags auch die komplette Finanzierung übernommen hat. Gestaltet wurden sie von Marion Walter, die als Diplom-Designerin ebenfalls dem SI-Club Amberg-Sulzbach angehört. Die Lesezeichen sind auf der Vorderseite mit einer Frauensilhouette und dem Zitat einer bekannten weiblichen Persönlichkeit versehen. Eher unauffällig im unteren Teil auf der Rückseite findet sich der Hinweis auf den SkF und die Notrufnummer, damit diese für andere nicht auf den ersten Blick erstichtlich wird. Erhältlich sind die in einer Auflage von 7.500 Stück produzierten Lesezeichen ab sofort in nahezu allen Bibliotheken und Buchhandlungen der Stadt Amberg und des Landkreises Amberg-Sulzbach.